Im Meer der Gefühle

"Oh welch Meer wogt da in mir! Wie werfen mich die Wellen hin und her, ohne Aussicht auf Verbesserung..."

Einem schiffbrüchigen Menschen gleich, der hilflos ausgeliefert auf seinem kleinen Floß umherirrt, stets nach Land Ausschau haltend, das ihn dann vermeintlich retten würde.

 

Doch siehst Du nicht, dass sowohl Meer als auch Land Einbildungen Deines Mind sind, der immer darauf bedacht ist, Einteilungen vorzunehmen:

Gut - Böse

Land - Wasser

Ich  - Du

:

Komme mit mir in den Raum der All-Einheit, wo es keine Unterteilung, kein Klassifizieren oder Werten gibt.
Kein Dich festhalten Wollen an Konstrukten, die Dir Sicherheit geben sollen und doch nur trügerisch gebildet wurden aus Deinem Denkapparat. Gedacht Dir Sicherheit zu geben, die jedoch nie wahr und echt sein kann, da sie ja eben aus einem Organ ersonnen wurde, welches selbst der Quelle untergeordnet ist. Konstrukte sind immer sekundär, von gerade jenen Kräften erdacht, die eigentlich Angst-verzehrt sind und deswegen verzweifelt versuchen, Gerüste zum Festhalten zu kreieren, um den Halt nicht zu verlieren. Welchen Halt denn?

 

Wo es keinen Fallenden gibt, gibt es auch kein Oben oder Unten, in welches gefallen werden kann. Wo überhaupt die Vorstellung fallen zu können illusionär ist, weil Du selbst ja der gesamte Raum bist, in dem all dies sich abspielt.
Du bist das Allumfassende und all die Schattenspiele, die sich innerhalb dieses Allumfassenden abspielen, wurden gebildet aus einem Denkorgan, das den Traum der Getrenntheit träumt. Ein un-Sinn schaffendes Organ träumt Chaos, träumt Aktion, träumt Richtungen und Zeitlinien, um vermeintliche Bewegung zu ermöglichen.

 

"Alles nur nicht "nur-Sein"!", - dies ist das Mantra des Denkorgans. Denn "nur-Sein" ist Tod, ist Auflösung des Denkorgans. Deshalb fallen Hingabe und Loslassen, Rückkehr ins "nichts-Tun" gerade denjenigen so schwer, die so sehr identifiziert sind mit dem Denkorgan. Trügerische Kontrolle und Sicherheit in einem Sein, das zu groß und umfassend ist, um vom abgespaltenen Teil kontrolliert zu werden. Der Teil wird niemals das Ganze kontrollieren oder gar auslöschen. Wie sollte er? Negiert er das Ganze, negiert er sich damit auch selbst. Versucht er, sich vom Ganzen zu trennen, so ist dies nicht nur unmöglich, sondern verursacht in ihm selbst nur unnötige Spannungen. 

 

"Der Vater und ich sind eins", so sagte Jesus. Und genau dies ist damit gemeint.

Nie wirst Du Dich trennen können von dem, was Du wahrhaftig bist!
Nie wirst Du aus dem Herausfallen oder Verstoßen werden, was Du wahrhaftig bist!

 

Wenn das von Individualität Träumende in Dir erlischt, kehrst Du heim in Dein eigenes Selbst. Die Rückkehr ins wahrhaftige, einzige Zuhause beginnt mit der Hingabe an das Sein, das Dich ewig trägt, Ja das Du ja wirklich selbst BIST!

 

Der schiffbrüchige Mensch hört auf zu strampeln, hört auf von der vermeintlichen Sicherheit des Landes zu träumen. Gibt sich hin dem Meer, in dem er treibt, dem Himmel über sich, der Luft, die ihn beatmet. Gibt sich hin dem Augenblick, der ihn durchströmt, mit allem was dazu gehört...

Gibt sich hin, gibt sich hin und nimmt an, was da gerade IST.

 

Und in diesem Moment beginnt die wahre Kraft zu erblühen. Tief im Inneren regt sich die Ewigkeit, die er wirklich IST. Und einem Wal gleich, der aus den Tiefen des Meeres an die Oberfläche schießt, steigt ein Wissen, eine Erkenntnis, steigt die Wahrheit selbst an die Oberfläche des vermeintlich Schiffbrüchigen:

 

"Ich BIN DAS!  Ich BIN DAS was immer war, ich BIN DAS was nie aufhört, was nie beginnt und nie endet. Ich bin das Leben selbst, ich bin das ALLES was mich umgibt, durchströmt, belebt, ich bin geliebt, gewollt, gehalten aus dem heraus, was ich selbst BIN. 

 

Nie kann ich verloren gehen, nie kann ich sterben oder untergehen, nie kann ich fallen, denn 

 

ICH  BIN !

 

© 2019 Monika Jalil. Alle Rechte vorbehalten.
Dieser Text darf mit Hinweis auf Autorin und Copyright kostenlos geteilt, jedoch nicht verändert werden.

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