Was ist Vertrauen?

 

 

Vertrauen ist wenn alle Sinne darauf ausgerichtet sind, zu erleben was Du Dir wünschst.

Im Vertrauen gehst Du auf - Du verschmilzt mit dem Ziel Deiner Träume. In der Gewissheit, dass Du und der Geber eins sind ist die Gabe bereits in Dir. Ohne Dich hätte die Gabe gar nicht empfangen werden können - sowohl im ersten Schritt auf der geistigen als auch später dann auf der materiellen Ebene. Du bist es, der die Gabe aus dem ungeformten Meer des reinen Potentials abgerufen hast - durch Deinen Wunschtraum.

 

IN Dir gebiert das Alte, zuvor Gewesene das Neue, Erwünschte. IN Dir findet das alles statt - nicht im Außen. Erst wenn Du das erkannt hast, kann Wunscherfüllung wirklich leicht gelingen.

 

In Dir entstehen und vergehen diese Prozesse. Denn es sind nie DINGE, die Du gebärst, sondern immer nur Prozesse, innere Abläufe und Daseinszustände, die sich erneuern von Zeit zu Zeit. So kann Dir alles gelingen und alles misslingen in dem Maße, wie Du Dir Zeit und Raum dafür nimmst, diese Wandlungen im eigenen Inneren zu verfolgen. Reifung geschieht im Inneren durch geduldiges Abwarten der Entwicklung Deiner eigenen Gedanken und Zustände. Ein Ablauf von Einzelsequenzen, der mündet in die Erfüllung, Erschaffung, Formung eines Gesamtbildes von neuen Gedankenformen. Das ist was Erschaffen wirklich bedeutet. Niemals findet dies im Außen statt, sondern stets nur IN Dir. 

 

Vertrauen bedeutet also wirklich nur eines: Geduldiges Reifenlassen dessen, was sich in Dir neu erstrecken und ausdehnen möchte in die Welt hinaus. Wie ein Baum seine Äste emporreckt, möchte von Zeit zu Zeit Neues aus Dir hinauswachsen. Das zu erlauben ist Vertrauen.

Nichts gibt es hier zu tun als frei zu räumen den Weg auf gedanklicher Ebene von Blockaden des "ich kann nicht, ich darf nicht, es ist nicht möglich...". Wenn Du das "nicht" umdrehst in eine Bejahung oder gar Motivation hast Du den halben Weg bereits gewonnen. Der Rest ist eine Sache der Reifung. Gesundes Geschehenlassen in dem Tempo, wie es Dich und die Balance Deines Systems nicht überfordert.

 

Bist Du flexibel, sind Deine Einzelkomponenten in Fluss, geschehen Veränderungen schneller, manifestieren sich rasch. Bist Du unflexibel und starr, dauern Veränderungen lange, sind manchmal quälend, weil die Bestandteile Deines Systems es nicht gewohnt sind, "auseinander" zu weichen, beweglich zu schwimmen und sich neu anzuordnen. In rigiden Systemen wurde nicht verstanden, dass es keinen Verlust gibt, sondern nur ein kurzes Auseinanderdriften einzelner Bestandteile, gefolgt von einer Neuanordnung. Es wird nicht wirklich etwas verloren, sondern das "Stattdessen" tritt an jene Stelle die, zuvor von einer Energieform eingenommen wurde, die nun als überholt und nicht mehr dienlich erkannt worden ist. Die Ganzheit nimmt nicht ab, die 100% werden nicht weniger, sondern setzen sich anders zusammen.

Wenn das nicht erkannt wird, geschieht Veränderung auf schmerzhafte Weise. Der Fluss des Lebens wird als anstrengend, traumatisch und gefährlich erlebt. Anstatt Weitung, Erlauben bewirkt jede in Gang gesetzte Veränderung im Gegenteil noch schreckensvolle Erstarrung im System. Die Energiebestandteile schwingen nicht mehr frei, erstarren in einem höchst magnetischen Festhalte- und Bindungsversuch. Die von tieferer Ebene ja selbst angestossene Veränderung kann sich nur langsam, verzögert unter großen Schmerzen und klebrigen Widerständen vollziehen anstatt freudig, erwartend, erlaubend.

Allein die Freiheit lassende, Raum gebende Schwingung der Freude ebnet den Weg zu schneller Veränderung, die manchmal gar als wundersam erlebt wird.

 

Wer ganz ohne Widerstände im völligen Erlauben und freudiger Erwartung in der Welt lebt, für den sind sogenannte Wunder an der Tagesordnung. Dieser Mensch weiß, dass Veränderung immer von Impulsen der eigenen Tiefe initiiert sind und tritt erwartungsvoll schauend in innerer Heiterkeit zurück, um den Wandlungsprozess in sich wohlwollend zu beobachten. Er stellt sich dieser Wandlung nicht in den Weg, erlaubt die Auslese von "einst dienlich" zu "jetzt überholt" bis "willkommen Neues". Er lässt sich in sich selbst überraschen von neu zusammen gesetztem Gesamtkonstrukt zu dem er nun geworden ist. Und diese neue Zusammensetzung findet dann seinen natürlichen Ausdruck im Außen.

 

Es ist wie bei einer gesunden Schwangeren, die empfangen hat und die Frucht ihres Leibes nun in sich entwickeln lässt. Erwartungsfroh spürt sie die ersten Regungen des neuen Lebens in sich, staunt über den wachsenden Bauch, die Tritte des Babys... Niemals käme ihr in den Sinn, in diesen Prozess formend eingreifen zu wollen, um etwa das Wachstum des Kindleins zu hemmen oder zu beschleunigen. Weitung, erlauben, sich dehnen, so geschieht in der Natur Wachstum. 

Wurde in der eigenen Seele ein Veränderungsimpuls frei gegeben, werden wir wie die Schwangere, nur dass wir von unserer eigenen Tiefe befruchtet sind. Wir tragen uns selbst aus, lassen unser zukünftiges Ich und das damit einhergehende zukünftige Leben in uns selbst reifen und zu gegebener Zeit gebären wir uns selbst als gewachsenen, gereiften Menschen neu.

 

Vertrauen ist keine Mühe, keinen Anstrengung. Es ist ein Geschehenlassen auf Basis tiefen Wissens um die Evolutionsabläufe im weltlichen Sein. Vertrauen ist Hingabe ans Hiersein, ein Ja zum Leben in der Gewissheit, dass im Kern dieser Lebensenergie Wohlwollen und Liebe schwingen.
Im Vertrauen gelingt alles und es gelingt mühelos, denn es impliziert kein Tun, sondern lediglich ein Zurücktreten und Erlauben der Prozesse, die innerseelisch angelegt sind und sich vollziehen wollen und müssen. Wie eine Pflanze niemals den eigenen Werdungsprozess untergraben wollen würde, können wir lernen, den Veränderungen, die in uns angelegt sind, offen und erwartungsfroh zu begegnen. Kein Festhalten oder Aufhalten, sondern Erlauben und Beobachten, dass eine Metamorphose im Inneren geschieht.

Wandlung des Alten in Neues, das ist Veränderung. Und Vertrauen ist Geschehenlassen dieser Wandlung in Ruhe im Wissen, dass im Grunde unserer Seele für uns alles gut ist.

 

 © 2020 Monika Jalil. Alle Rechte vorbehalten.

Dieser Text darf mit Hinweis auf Autorin und Copyright kostenlos geteilt, jedoch nicht verändert werden.

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